Kein vergeben. Kein vergessen.

  • Aufruf: 21.- 23. November Antifa-Aktionswochenende in Berlin – Kein vergeben! Kein Vergessen!

    Aufruf: 21.- 23. November Antifa-Aktionswochenende in Berlin – Kein vergeben! Kein Vergessen!

    Kein Vergeben – den Nazis und Rassisten!

    Kein Vergessen – der Opfer rechter Gewalt!

    Fr. 21. November: Silvio Meier – Mahnwache
    18:00 Uhr | Silvio-Meier-Straße
    Live: Pyro One

    Sa. 22. November: Antifaschistische Demo in Lichternberg
    Bahnhof Lichtenberg
    14:00 Uhr | Konzert: mit PTK & Sechser, Nausika, Flaiz, Kalaszniko
    15:30 Uhr | Demobeginn

    So. 23. November: Fahrt zum Gedenken in Mölln
    11.30 Uhr | U-Bahnhof Südstern
    Abfahrt 12:00 Uhr, Parkplatz Züllichauerstraße (https://soli-bus.org)

    Infos / Kontakt:
    keinvergebenkeinvergessen.noblogs.org
    instagram.com/keinvergeben_keinvergessen
    keinvergeben_keinvergessen@systemli.org

    Spenden für die Aktionstage:
    Konto: Berliner VVN-BdA, IBAN: DE90100500000013302663, Betreff: Niemand ist vergessen

    Am 21. November jährt sich der Todestag von Silvio Meier zum 33. mal. Gleichermaßen jährt sich der rassistische Brandanschlag im Schleswig-Holsteinischen Mölln zum 33. Mal, welcher Ayşe Yilmaz, Bahide Arslan und Yeliz Arslan das Leben kostete.
    Ihnen und allen anderen Opfern rechter Gewalt wollen wir gedenken. Gleichzeitig wollen wir rechte Strukturen und Treffpunkte offenlegen, um die potentiellen um die potentiellen Täter*innen von Morgen in ihrem Handeln einzuschränken. Kommt mit uns auf die Straße und zu den Veranstaltungen im Vorfeld des Wochenendes. Niemand ist vergessen!

    Rechte Gewalt wieder auf hohem Niveau

    Die AfD-Wahlergebnisse und der Überbietungswettbewerb der regierenden Parteien, darum wer am effektivsten abschiebt, sorgt bei Faschos gerade für reichlich Oberwasser. Die Kinder-Neonazis im 90er-Glatzen-Look, der rassistische Ü50-Nachbar oder die Polizistin, die gerade Hitler-Bildchen in der Whatsapp-Gruppe mit Kolleg*innen teilt – das aktuelle rechte Klima bestärkt sie in der vermeintlichen Richtigkeit ihrer Menschenfeindlichkeit. Das Resultat ist deutlich spürbar. Neben dem Anstieg rechter Propaganda in Berlin, explodiert die Zahl rechter Übergriffe und Bedrohungen förmlich.

    Mit insgesamt 476 gemeldeten rechten Vorfällen haben sich beispielsweise im Bezirk Lichtenberg die Vorfälle im ersten Halbjahr 2025 im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppelt. 56 davon waren Bedrohungen oder Übergriffe.

    Ende Dezember 2024 kam es zu einem versuchten Brandanschlag in Hohenschönhausen, bei dem der Mieter eines Hochhauses in der Zingsterstraße einen Benzinkanister vor der Wohnungstür einer migrantischen Familie entleerte. Drei Monate später kam es in Hohenschönhausen zu einem weiteren Vorfall. 15 Neonazis passten einen 15-jährigen Schüler vor seiner Wohnung ab und jagten ihn durch Hohenschönhausen. Nicht mal eine Woche später wurde in Lichtenberg ein 9-jähriger Junge von zwei anderen Jungen rassistisch beleidigt, bespuckt und angegriffen. Im Mai wurde ein 18-jähriges Linkspartei-Mitglied in Rummelsburg ins Krankenhaus geprügelt. Mitte Juni wurden drei 12-Jährige in Neu-Hohenschönhausen von einer Unbekannten rassistisch beleidigt. Die Täterin folgte einem der Mädchen bis in den Hausflur eines Hochhauses, packte sie am Arm und schüttelt sie so sehr, dass ihr Kopf mehrmals gegen die Wand knallte.

    REWE – Rassismus am Roedernplatz

    Ein weiterer, wirklich brutaler Angriff ereignete sich im August 2025 in der REWE-Markt-Filiale am Roedernplatz. Eine Vietnamesin, die mit ihren beiden Kindern und ihrer Schwester am Einkaufen war, wurde von einem REWE-Mitarbeiter als “Assis” beschimpft. „Ihr macht die Waren immer kaputt und rennt dann weg.“, brüllte er. Der Grund? Der Frau war ihr Warenkorb aus der Hand gefallen. Danach erteilte er der Familie Hausverbot. Überfordert von der Situation ging sie mit ihren zwei Kindern an den Händen zur Kasse, wo ihr in dem Tumult der Korb erneut herunterfiel. Daraufhin schlug der REWE-Mitarbeiter sie mit der flachen Hand ins Gesicht, so dass die Frau zu Boden ging. Er packte sie an den Haaren und schleuderte sie über den Boden. Während die Frau benommen da lag, lachte er und machte sich über sie lustig. Obwohl die Situation nicht zu übersehen und zu überhören war, taten die anderen Mitarbeiter*innen indes nichts, lachten und schoben weiter Waren über das Band. Eine REWE-Mitarbeiterin kam lediglich, um die Schwester der Betroffenen aufzufordern „Platz [zu] machen für andere Kunden“. Nachdem die Tageszeitung TAZ den Vorfall öffentlich machte, teilten Menschen aus der vietnamesischen Community u.a. in Onlineforen ähnliche Erfahrungen von abwertendem Verhalten, das sie in diesem REWE-Markt erlebt hatten. Wie die Betroffene des Angriffs, stuften auch sie dies als rassistisch ein. Aus dem Sommer 2024 ist uns zudem ein weiterer Fall bekannt, bei dem eine Mitarbeiterin des REWE-Backshops eine migrantische Familie beleidigte und abwertend behandelte. Auf die schriftliche Beschwerde einer Augenzeugin hin, spielte die Marktleiterin den Vorfall herunter. Dies sind keine Einzelfälle. Dieser Laden hat ein Rassismusproblem und das schon länger.

    Rechte Morde in Lichtenberg

    Ob auf der Arbeit oder anderswo: Wo Menschenfeindlichkeit sich ohne Widerspruch festsetzen kann, wird sie normalisiert und führt schlussendlich auch zu rechten Sprüchen, zu Angriffen und im schlimmsten Fall bis zum Tod von Menschen. So starb Eugeniu Botnari (34) vor neun Jahren – totgeschlagen durch den Leiter des EDEKA-Marktes am S-Bahnhof Lichtenberg. Hass auf Migrantinnen und Arme gehört(e) in diesem Supermarkt zur Teamkultur. Von vielen geteilt und akzeptiert und vom Leiter des Ladens gewaltsam ausgelebt. Alle wussten davon. Hätte auch nur einer der Mitarbeiter*innen diese Zustände öffentlich gemacht, wäre Eugeniu Botnari heute wohlmöglich noch am Leben. Es gehörte zur eingespielten Praxis des Marktes, dass (vorwiegend migrantische und obdachlose) Ladendiebe in einen Nebenraum gebracht wurden. Hier hatte der Marktbetreiber ein paar Quarzsandhandschuhe bereitliegen, mit denen er die ihm gebrachten Menschen zusammenschlug und schließlich aus dem Hinterausgang des Marktes warf. Wohlwissend, dass diese Menschen aufgrund ihres Status und des Vorwurfes des Diebstahls bei der Polizei keine Anzeige stellen würden. Eugeniu Botnari überlebte diesen Gewaltexzess nicht. Aufgrund seiner prekären Lebensverhältnisse verfügte er über keine Krankenversicherung, weshalb ihn keine Arztpraxis nach dem Angriff behandelte. Drei Tage nach dem Angriff starb er am 20. September 2016 an dessen Folgen. Die Gewalt die Eugeniu Botnari erfahren hat, muss in einem Zusammenhang mit der lokalen Situation rund um den S-Bahnhof Lichtenberg betrachtet werden. Obdachlosigkeit und Armut sind hier dauerpräsent und greifen ineinander mit Rassismus und Schikanen durch die örtlich dauerpräsente Polizei. Statt Housing first-Programme und günstigen Wohnraum auf den Weg zu bringen, wird das Obdachlosencamp am Bahnhof regelmäßig geräumt, ohne wirkliche alternative Möglichkeiten anderer Schlafplätze für die Betroffenen.

    Eugeniu Botnari ist nicht das einzige Opfer rechter Gewalt im Stadtteil. Am 11. Dezember 1990 wird der damals 24-jährige Klaus-Dieter Reichert Opfer eines brutalen Angriffs durch drei Neonazis und springt in Panik aus dem 10. Stock in den tiefen Abgrund und stirbt. Auch Kurt Schneider stirbt in Folge eines Neonaziangriffs. Am 6. Oktober 1999 war eine vierköpfige Gruppe Neonazis in Lichtenberg unterwegs auf Sauftour. Eines ihrer Opfer ist Kurt Schneider (38). Sie schlugen ihn zusammen und ließen ihn im ehemaligen Urnenhain am Hoenerweg liegen. Später kamen sie zurück und erstachen Kurt Schneider. Einer der Mörder gab an bei der NPD organisiert zu sein. Der Haupttäter, in dessen Wohnung die Polizei ein “Hammerskin”-Shirt fand, gehörte zum Umfeld der Kameradschaft Spreewacht. Aus dem selben Milieu rechter subkultureller Gruppen kamen auch die Mörder von Beate Fischer: Rechte Skins und Fußballfans aus Lichtenberg. Die Mordnacht am 23. Juli 1997, die in Reinickendorf endete, nahm auch hier am S-Bahnhof Lichtenberg ihren Anfang, wo die Neonazis auf Beate Fischer trafen.

    Sturgis – Wohnzimmer der Berliner Neonaziszene

    Die Neonaziskinhead-Szene der 90er und 00er Jahre, die für viele Gewaltaten und Morde verantwortlich war, hat Lichtenberg nachhaltig geprägt. Auch, wenn der Bezirk nicht mehr der Nummer-eins-Wohlfühlkiez für Faschisten ist, so zeigt sich dennoch, wie die einseitige Dominanz dieser Szene im Stadtteil nachwirkt. Gerade in Lichtenberg sind immer noch viele Mitglieder von Rechtsrockbands, von der Bruderschaft “Vandalen” oder den “Hammerskins”. Einer von ihnen ist der Hammerskin Norman Zühlke, der am 5. September 1992 den Künstler und Antifaschisten Günther Schwannecke erstach. Dieses Klientel profitiert im allgemeinen sehr davon, dass viele Augen auf die AfD gerichtet sind und sie dadurch ihren Geschäften ungestört nachgehen und die Szene über rechtes Subkultur-Business mit Geld versorgen können. Ein Ort, an dem sich diese Leute auch heute immer noch die Klinke in die Hand geben, ist die Kneipe Sturgis (Margaretenstraße 21). Die Betreiberin des Sturgis ist Teil der Kameradschaft Spreewacht, die über zwei Jahrzente in Lichtenberg ein eigenes Clubhaus als auch die Neonaziband “Legion of Thor” betrieb. Kurt Schneiders Mörder gehörte zum engen Umfeld der Gruppe. Das Sturgis füllt nach dem Wegbruch mehrerer Neonazi-Locations eine Lücke. Es ist einer der wenigen Orte, wo Neonazis verschiedener Spektren zusammen kommen. Nach rechten Aufmärschen oder Treffen in der “Heimat”-Parteizentrale kehren hier regelmäßig Neonazis ein. Seit Sommer 2025 dockt die junge Neonazibewegung, die seit letztem Jahr erstarkt ist, zusehends im Sturgis an. “Deutsche Jugend voran” (DJV) oder “Berliner Jugendaktion” sind hier jetzt regelmäßiger anzutreffen. Nicht nur die Anbindung der DJV an die “Heimat” und ihre Infrastruktur, sondern auch der Kontakt zu militanten Alt-Neonazis, die im Sturgis verkehren, verstärkt die Gefahr die von diesen Jung-Neonazis ausgeht.

    Rechtsoffenheit vor und hinterm Tresen

    Wo sich eine Kneipe wie das Sturgis nunmehr 19 Jahren im Kiez halten und auf lokale Stammkundschaft bauen kann, ist die Offenheit für rechtes Publikum in anderen Kneipen im Viertel wenig verwunderlich. So veranstaltet die Gaststätte “Alibi” in der Archenholdstraße 36 immer im muslimischen Fastenmonat ein Entenbratenessen unter dem Motto “Weihnachten statt Ramadan”. Das Ganze auch noch öffentlich auf der Werbetafel des Lokals angekündigt, mit dem Zusatz “Das ist KEIN Rassimus oder Fremdenhass.”.

    So richtig “unpolitisch” gibt sich auch das Publikum der Kneipe “Heinzelmännchen” in der Leopoldstraße 27. Mindestens seit Frühjahr 2025 treffen sich hier (vorwiegend ältere) Skinheads, die zwar auf “unpolitisch” machen aber kein Problem damit haben, dass ihre Leute beim gemeinsamen Besäufnis Shirts von Nazibands wie “Kampfzone” tragen. Auch ein Gruppenfoto vorm Heinzelmännchen mit einem Mitglied der Rechtsrock-Band “Selbststeller” – alles kein Problem. Allgemein ist Rassismus in Tresengesprächen bei anderen Gästen der Kneipe völlig normaler Alltagsbetrieb. In der “Bierstube Freiaplatz” (Rüdigerstraße 43) geht die Toleranz gegenüber Rechten sogar so weit, dass bekannte “Hammerskins” hier seit Jahren ein und aus gehen.

    Lichtenberg von links

    Jeder im Kiez sollte sich entscheiden ob ersie sein Geld bei Wirten lassen möchte, die sich mit der Bewirtung von Rechten die Taschen voll machen. Lasst uns zusammen über die rechten Kneipen im Kiez informieren und zusammen dafür sorgen, dass Lichtenberg für sie zur Servicewüste für Faschos wird. Es gibt keinen zwingenden Grund in solche Läden zu gehen. Im Gegenteil auch in Lichtenberg gibt es mittlerweile viele Orte, wo nach dem Feierabend entspannt was getrunken werden kann, ohne sich dumme Nazisprüche geben zu müssen. Denn bei aller Gefahr, die von den Rechten hier im Bezirk ausgeht, sind wir von Verhältnissen wie in den 90er und 00er Jahren meilenweit entfernt. In den letzten zwei Jahrzehnten hat in Lichtenberg viel fortschrittliche Arbeit und Organisierung stattgefunden: Eine entwickelte Zivilgesellschaft, Haus- und Wohnprojekte, linke Stadtteilläden, Gedenken an die Opfer des Faschismus und Stadteilarbeit, die sich gegen steigende Mieten und Wohungskonzerne stark macht. Das Verschwinden einschlägiger Neonazi-Treffpunkte gehört auch zu den antifaschistischen Erfolgen im Bezirk, wie auch die Benennung des Lichtenberger Bahnhofsvorplatzes nach Eugeniu Botnari – gegen alle Widerstände von FDP und Klatschpresse, die sich gegen ein Erinnern an Botnari stellten. All dies ist nicht vom Himmel gefallen und wurde von verschiedenen Menschen und Gruppen auf den Weg gebracht. Wir grüßen an dieser Stelle ALLE, die über viele Jahre ihr Herzblut in diese Prozesse gesteckt haben. Es zeigt, dass im Osten der Stadt politisch mehr drin ist, als nur “gegen Nazis”.

    Verbindet die Kämpfe:
    Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!

    Lasst uns die verschiedenen sozialen Kämpfe mit dem antifaschistischen Kampf verbinden. Ohne sie stünde der Antifaschismus allein da und würde in einer Sackgasse verenden – als Hilfspolizei für einen Staat, der nicht Willens ist sich um seine eigene Nazibrut zu kümmern.
    Dementsprechend ist es uns wichtig am 22. November auch die Verantwortlichen für soziale Ausgrenzung, Aufrüstung und autoritären Umbau der Gesellschaft offen zu benennen. Mit dem Behörden Spiegel-Gruppe sitzt beispielsweise mitten im Kaskelkiez (Kaskelstr. 41) eine der zentralen Lobbyorganisationen in Sachen Überwachung und Militarismus. Jährlich im Mai organisiert der Behördenspiegel den europäischen Polizeikongress und am 18. und 19. November die “Berlin Security Conference” (BSC) am S-Bhf. Landsberger Allee – eine Waffenmesse mit hochrangigen NATO-Militärs und Politikern aus der EU. Unterstützt durch eine Vielzahl von Rüstungsunternehmen. In diesem Jahr unter präsentiert u.a. von Elbit Systems, Diel und FDP-Waffenlobbyistin Agnes Strack Zimmermann.

    Der alte, neue Militarismus steht nicht losgelöst von der Ideologie der Faschisten. Korpsgeist, Unterwerfung, Nationalismus und die Ausweitung des deutschen Einflusses in der Welt sind ihre gemeinsamen Schnittmengen. Neu ist hingegen das Ausmaß, in dem sich viele (“links”) Liberale an der Kriegstüchtigkeitmachung Deutschlands beteiligen. Ihre Argumentation für mehr Diversität in der Bundeswehr, also mehr Queers und FLINTA’s im Heer, ist letzen Endes auch nur das Werben um neues Kanonenfutter. Aber die Herrschenden werden es nicht sein, die ihre Kinder in den Krieg schicken. Das sagen sie sogar unverholen in Talkshows, selbst wenn sie selber die Kriegstrommel am lautesten schlagen. Wer profitiert davon, wenn die Armen wieder die Leichen liefern. Wer profitiert am Ende, wenn Deutschland Waffen für Genozid, Besatzung und Bürgerkrieg liefert? Es sind die selben Rüstungsunternehmen deren Firmenvermögen vielfach auf ihren Waffengeschäften mit den Nazis und der Ausbeutung von Zwangsarbeiter*innen fußt. Allein 2024 erzielte Rheinmetall einen Jahresumsatz von 9,751 Milliarden. Dass entspricht einer Gewinnsteigerung von 35,86 %. Für dieses Jahr erwartet der Konzern nochmal eine Gewinnsteigerung auf 12 Milliarden Euro. Damals wie heute basieren die Gewinne dieser Unternehmen auf der Vernichtung menschlicher Leben.

    Die Losung “Nie wieder Faschismus. Nie wieder Krieg.” hat auch heute nichts von ihrer Gültigkeit verloren.

    Am 21. und 22. November laden wir euch dazu ein, sich mit uns zusammen die Straße zu nehmen. Im Gedenken an alle Menschen, denen in Berlin oder anderswo ihr Leben genommen wurde. Am 23. November laden wir euch ein, zusammen nach Mölln zu fahren, um die Familien zu unterstützen, denen 1992 ihre Liebsten genommen wurden.

    Auf die Straße für ein Leben in Würde. Für eine solidarische und klassenlose Gesellschaft, in der niemand Angst haben muss durch Wohnungslosigkeit und Hunger, Femizide, rechte Gewalt oder Krieg um sein Leben fürchten zu müssen!

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    Aufrufende Gruppen:
    Berlin vs. Amazon
    Internationalistischer Abend (im Zilona Gora)
    North East Antifa (NEA)
    Offenes Antifa Treffen Berlin
    Offenes Antifa-Treffen Hohenschönhausen
    Revolution
    Silvio Meier-Gedenk AG (Vorbereitungskreis der Mahnwache)
    Solid Berlin
    Solid Friedrichshain

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    Veranstaltungen rund um das Aktionswochenende:

    Antifa in Ostberlin – in den 80ern und 90ern
    Vortrag von Dietmar Wolf
    Sa. 08.11.2025

    18:00 Uhr | CAOX, Türrschmidtstraße 1 (Lichtenberg)

    Film: „Die Möllner Briefe“
    Mo.10.11.2025
    19:30 Uhr | Zielona Góra & Fargo
    Grünberger Straße 73 & 77 (Friedrichshain)


    Film: Das deutsche Volk
    Langzeitdokumentation über die Betroffenen des rassistischen Anschlages in Hanau
    Fr. 14.11.2025
    19:00 Uhr | Cafe Maggie
    Frankfurter Allee 205, 10365 Berlin (Lichtenberg)

    Free all Antifas!
    Infoveranstaltung mit Soli-Strukturen der inhaftierten Antifas
    Mo. 17.11.2025
    20:00 Uhr | BAIZ
    Schönhauser Allee 26A (Prenzlauer Berg)


    Beisammensein und Essen in der Schreina,
    nach der Silvio Meier-Mahnwache

    Fr. 21.11.2025
    19:30 Uhr
    Villa Felix / Schreina47, Schreinerstraße 47 10247 Berlin


    Demo: Habersaathstraße 40-48 bleibt!
    Fr. 21.11.2025
    20:00 Uhr
    Mitte/Wedding (Infos folgen)
    Nach der Mahnwache für Silvio Meier wird es eine Anreise zur Demo geben, für die, die zur Demo wollen.

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    Weiterführende Links:

    Broschüren zu den Morden an Eugeniu Botnari und Kurt Schneider:

    https://plattenkosmos.berlin/aktives-gedenken-in-lichtenberg-an-opfer-rechter-gewalt-broschueren-fuer-kurt-schneider-und-eugeniu-botnari/

    Solidarisch bleiben:
    Wir wünschen uns am 22. November eine Demonstration, auf der sich möglichst viele Menschen zu Hause fühlen. Darum bitten wir euch: Achtet auf einander. Für Sexismus, Antisemitismus, Trans- oder Queerfeindlichkeit ist bei uns kein Platz.
    Parteien und Organisationen die Abschiebungen, Aufrüstung und Genozid aktiv unterstützen, sind samt ihrer Fahnen und Banner klar unerwünscht.
    Kommt nüchtern, gefährdet keine anderen Demoteilnehmer*innen und sorgt dafür, dass euch rechte Fotografen und Streamer nicht abbilden können.






  • Podium: Free all Antifas!

    Podium: Free all Antifas!

    mit Soli-Strukturen der inhaftierten Antifas

    Mo. 17.11.2025
    20:00 Uhr
    BAIZ, Schönhauser Allee 26A 10435 Berlin (Prenzlauer Berg)

    Anfahrt: U-Bhf. Eberswalderstraße

    Es sitzen so viele Antifaschist*innen wie seit Jahren nicht mehr in den Knästen ob in der BRD oder in Ungarn und es beginnen aktuell zwei riesige Verfahren gegen Antifas in Düsseldorf und Dresden, die sich bis in den Sommer 2026 ziehen werden.

    Wir möchten mit euch über die Situation der Gefangenen und die Verfahren gegen unsere Freund*innen und Genoss*innen reden.

    Es wird im Anschluss auch Raum geben um eure Fragen zu beantworten und sich zu vernetzen.

    Die Veranstaltung ist Teil der antifaschistischen Aktionswoche “Kein Vergeben. Kein Vergessen!”.

    Kommt zur Antifa-Demo am 22. November in Lichtenberg, kommt zurMahnwache für Silvio Meier am 21. November – und fahrt mit uns am 23. November zum Gedenken in Mölln. Bei der Veranstaltung gibt es Sticker und Poster. Außerdem könnt ihr Bustickets für die Fahrt zum Gedenken in Mölln kaufen.

    Infos unter:
    keinvergebenkeinvergessen.noblogs.org
    berlin.niemandistvergessen.net

  • Film: “Das deutsche Volk”

    Film: “Das deutsche Volk”


    Langzeitdokumentation über die Betroffenen des rassistischen Anschlages in Hanau

    Fr. 14.11.2025
    19:00 Uhr
    Maggie Ideenraum
    Frankfurter Allee 205, 10365 Berlin (Lichtenberg)
    Anfahrt: U-Bhf. Magdalenenstraße (U5)

    Deuschland 2025, 132 Min, Regier: Marcin Wierzchowski
    Mit: Mitwirkende Çetin Gültekin , Emiş Gürbüz, Said Etris Hashemi, Armin Kurtović, Piter Minnemann, Niculescu Păuns u. a.

    Trailer: www.youtube.com/watch?v=AP1dN_HF9V4
    Website: dasdeutschevolk.de

    In der Nacht des 19. Februar 2020 reißt ein rassistischer Anschlag in Hanau neun junge Menschen aus dem Leben. Ein ganz normaler Abend endet in einem Alptraum – für ihre Familien, ihre Freundinnen und eine ganze Stadt. DAS DEUTSCHE VOLK erzählt die Geschichte dieses Verbrechens aus der Perspektive der Hinterbliebenen und Überlebenden. Es geht um Schmerz, Wut und den langen Schatten, den eine solche Tat wirft. Welche direkten und langfristigen Folgen hat der Anschlag für die Menschen – und für Hanau? Und was sagt er über Deutschland aus? Vier Jahre lang begleitet Regisseur Marcin Wierzchowski die Angehörigen auf ihrem Weg durch Trauer und Verlust. Er dokumentiert ihren Kampf um Gerechtigkeit, ihre Forderung nach Anerkennung und ihre Entschlossenheit, nicht als Bürgerinnen zweiter Klasse behandelt zu werden. Sie machen den strukturellen Rassismus sichtbar, der sich nicht nur in der Tat selbst, sondern auch in dem Umgang der Behörden mit ihnen zeigt. Während Politiker nach den richtigen Worten suchen und viele Fragen zur Tat unbeantwortet bleiben, übernehmen die Hinterbliebenen selbst die Aufklärung. Gemeinsam rekonstruieren sie die Nacht des Anschlags, stellen sich gegen das Vergessen und fordern Konsequenzen. Je mehr Zeit vergeht, desto leiser wird die öffentliche Aufmerksamkeit. Doch die Familien kämpfen weiter; für Gerechtigkeit und für die Erinnerung an ihre Ermordeten. DAS DEUTSCHE VOLK stellt die aktuell wieder drängende Frage: Wer gehört zu Deutschland und wer nicht?

    Die Veranstaltung ist Teil der antifaschistischen Aktionswoche “Kein Vergeben. Kein Vergessen!”.
    Kommt zur Antifa-Demo am 22. November in Lichtenberg, kommt zurMahnwache für Silvio Meier am 21. November – und fahrt mit uns am 23. November zum Gedenken in Mölln. Bei der Veranstaltung gibt es Sticker und Poster. Außerdem könnt ihr Bustickets für die Fahrt zum Gedenken in Mölln kaufen.

    Infos unter:
    keinvergebenkeinvergessen.noblogs.org
    berlin.niemandistvergessen.net

  • Film: „Die Möllner Briefe“

    Film: „Die Möllner Briefe“


    Mo.10.11.2025
    19:30 Uhr
    Zielona Góra & Fargo
    Grünberger Straße 73 & 77, 10245 Berlin
    Anfahrt: U-Bahnhof Samariterstraße

    BRD 2025, 96 Minuten, Regie/Buch: Martina Priessner,
    mit Hava Arslan, İbrahim Arslan, Namık Arslan, Yeliz Burhan

    Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=NFSWGBJ2x18

    Im November 1992 wird das Leben von İbrahim Arslan und seiner Familie durch rassistische Brandanschläge im schleswig-holsteinischen Mölln auf grausame Weise zerstört. İbrahim, damals sieben Jahre alt, überlebt die Tat, verliert jedoch seine Schwester, seine Cousine und seine Großmutter. Die Tragödie hinterlässt tiefe Wunden, die die Familie bis heute begleiten. Damals drückten Menschen aus ganz Deutschland in Briefen ihre Solidarität und Anteilnahme mit den Opfern des Anschlags aus. Doch diese sogenannten “Möllner Briefe” gingen nie an die Adressaten, sondern landeten im Stadtarchiv, wo sie von einer Studentin fast drei Jahrzehnte später zufällig entdeckt werden. Sie nimmt Kontakt zu den Überlebenden auf. Einer von ihnen ist Ibrahim Arslan. İbrahim begibt sich auf eine bewegende Erinnerungsreise, während er mit drei Menschen zusammentrifft, die damals Briefe geschrieben haben. Diese Begegnungen eröffnen einen intensiven Austausch über Verlust, Solidarität und die Frage, wie Gesellschaft mit Gewalt und Diskriminierung umgeht.

    Die Veranstaltung ist Teil der antifaschistischen Aktionswoche “Kein Vergeben. Kein Vergessen!”. Kommt zur Antifa-Demo am 22. November in Lichtenberg, kommt zurMahnwache für Silvio Meier am 21. November – und fahrt mit uns am 23. November zum Gedenken in Mölln. Bei der Veranstaltung gibt es Sticker und Poster. Außerdem könnt ihr Bustickets für die Fahrt zum Gedenken in Mölln kaufen.

    Infos unter:
    keinvergebenkeinvergessen.noblogs.org
    berlin.niemandistvergessen.net

  • Vortrag: Antifa in Ostberlin – in den 80ern und 90ern

    Vortrag: Antifa in Ostberlin – in den 80ern und 90ern

    Mit: Dietmar Wolf

    Sa. 08.11.2025
    18:00 Uhr
    KAOX, Türrschmidtstraße 1, 10317 Berlin (Lichtenberg)
    Anfahrt: S-Bhf. Rummelsburg oder Bhf. Ostkreuz

    Der staatliche und gesellschaftliche Umbruch 1989/90 war ein Markstein für die heutige Antifa-Bewegung. Unter der Annahme einer gemeinsamen widerständigen Geschichte ost- und westdeutscher Antifaschist*innen erhielt die in Ostdeutschland entstandene eigenständige Bewegung in vielen Rückschauen oft zu wenig Raum. Einer der Hauptauslöser sich zu organisieren waren die zahlreichen Naziübergriffe auf Punkkonzerte in den späten 80er Jahren, so zum Beispiel der Angriff auf das »Element of Crime«-Konzert in der Zionskirche im Oktober 1987. Kurz danach gründete sich in Potsdam die erste autonome Antifa-Gruppe in der DDR. Ab Sommer 1990 trafen sich linke Jugendliche in der Kirche von Unten (K.v.U.) um die Gründung der Autonome Antifa Ostberlin zu organisieren.

    Um mehr über die damalige gesellschaftliche Situation und die Arbeit organisierter Antifantifaschist*innen zu erfahren haben wir Dietmar Wolf eingeladen. Dietmar schreibt für das Magazin Telegram, das Ostjournal und ist Mitautor des Buches »30 Jahre Antifa in Ostdeutschland«. In der Zeit nach dem Mauerfall war er gegen das Nazizentrum in der Lichtenberger Weitlingstraße sowie in antifaschistischen Kämpfen in Prenzlauer Berg aktiv (FAP-Nazi-Kiez Prenzlauer Berg Ost, Nazishop »Harakiri«).

    Die Veranstaltung ist Teil der antifaschistischen Aktionswoche “Kein Vergeben. Kein Vergessen!”.
    Kommt zur Antifa-Demo am 22. November in Lichtenberg, kommt zurMahnwache für Silvio Meier am 21. November – und fahrt mit uns am 23. November zum Gedenken in Mölln. Bei der Veranstaltung gibt es Sticker und Poster. Außerdem könnt ihr Bustickets für die Fahrt zum Gedenken in Mölln kaufen.

    Infos unter:
    keinvergebenkeinvergessen.noblogs.org

    berlin.niemandistvergessen.net

  • RAP AGAINST FASCISM

    RAP AGAINST FASCISM

    SA. 22. NOVEMBER 2025
    14:00 | BHF. LICHTENBERG
    EUGENIU BOTNARI-PLATZ

    LIVE:
    * Nausika & Nika
    * PTK |
    * Sechser (Teuterecords)
    * Flaiz
    * Kalaszniko

    Erst Konzert und dann ab 15:30 Uhr antifaschistische Demo vom Bündnis „Kein vergeben! Kein vergessen!“ durch Lichtenberg. Gegen rechte Gewalt, gegen Faschos und ihre Treffpunkte und für ein lautstarkes und sichtbares Gedenken an die Opfer rechter Gewalt.

    Der S-Bahnhof Lichtenberg ist ein Ort an dem sich Armut, Obdachlosigkeit und rassistische, sozialchauvi istische Schikanen durch die Polizei offen zeigen. Auch rechte Sprüche und Bedrohungen gehören hier zum Alltag. Am 22. November halten wir mit antifaschistischer Kultur dagegen, besetzten den öffentlichen Raum mit Musik, Küfa und solidarischen Redebeiträgen. Sagt euren Leuten bescheid und kommt rum!

    Lest den Aufruf zur Aktion auf:
    keinvergebenkeinvergessen.noblogs.org

    Informiert euch über Opfer rechter Gewalt in Berlin:
    berlin.niemandistvergessen.net

  • 23. November – Gemeinsam aus Berlin zum Gedenken in Mölln

    23. November – Gemeinsam aus Berlin zum Gedenken in Mölln

    Reclaim and remeber – Gedenken an die Opfer des rassistischen Anschlags 1992

    S0. 23.11.2025

    Abfahrt:
    12:00 Uhr | Parkplatz an der Züllichauerstraße (Kreuzberg
    )

    Vortreffpunkt:
    11:30 Uhr am U-Bhf. Südstern. Von da aus gehen wir zusammen über die Lilienthalstraße bis zur Züllichauerstraße.


    Die Fahrt wird zusammen mit dem Soli Bus e.V. organisiert. (www.soli-bus.org)

    Ticketpreise:
    15,00 Euro – Standartpreis
    (deckt die Buskosten wenn alle nicht alle Tickets verkauft werden)

    20,00 – 25,00 Euro – Soliticket
    (finanziert die Unkosten der Busfahrt.)

    Ticketverkauf:

    Prenzlauer Berg: BAIZ
    Schönhauser Allee 26A
    (16:00 – 1:00/3:00 Uhr)

    Neukölln: L5-Spätverkauf
    Lenaustraße 5,(12:00 – 0:00 Uhr)

    Bei den Veranstaltungen im Vorfeld des Antifa-Aktions-Wochenendes könnt ihr ebenfalls Bustickets kaufen.

    Ablauf:
    Das Gedenken in Mölln beginnt um 16:30 an der Begegnungsstätte „Lohgerberei“. Die Rückfahrt wird spät stattfinden. Weitere Infos findet ihr eine Woche vorher auf belin.niemandistvergessen.net.


    Am 23. November 1992 starben die zehnjährige Yeliz Arslan, die 14-jährige Ayşe Yılmaz und die 51 Jahre alte Bahide Arslan bei einem Brandanschlag von Neonazis in Mölln.
    Seit vielen Jahren führt die Familie Arslan ein selbstorganisiertes Gedenken in Mölln durch. Dies ist eine Reaktion darauf, dass die Stadt Mölln die Familie schon lange nicht mehr in die Planungen des städtischen Gedenkens einbezieht. Wir werden darum nach Mölln fahren, um die Angehörigen der Ermordeten und die Überlebenden an diesem schweren Tag mit ihrer Trauer nicht allein zu lassen und an ihrer Seite zu stehen.
    Wir möchten euch bitten, dass ihr die Busanreise in euren Gruppen und Freundeskreisen thematisiert. Fahrt mit uns nach Mölln und ermutigt auch andere mitzufahren.

    Die Busfahrt ist Teil der antifaschistischen Aktionswoche „Kein Vergeben. Kein Vergessen!“. Kommt zur Antifa-Demo am 22. November in Lichtenberg, kommt zurMahnwache für Silvio Meier am 21. November – und fahrt mit uns am 23. November zum Gedenken in Mölln.

    Infos unter:
    keinvergebenkeinvergessen.noblogs.org
    berlin.niemandistvergessen.net

  • 21. November – In Gedenken an Silvio Meier und alle Opfer rechter Gewalt

    21. November – In Gedenken an Silvio Meier und alle Opfer rechter Gewalt

    Silvio Meier-Mahnwache

    Fr. 21. November 2025
    18:00 Uhr | Silvio-Meier-Straße

    • mit Redebeiträgen
    • und Livemusik von Pyro One

    www.berlin.niemandistvergessen.net
    www.keinvergebenkeinvergessen.noblogs.org

    Ende November wollen wir wieder Silvio Meier gedenken. Am 21. November 1992 wurde Silvio von einem Faschisten getötet. Silvio hatte Mut und Zivilcourage bewiesen und wollte die herrschenden Zustände nicht hinnehmen.

    Silvio Meier – das war Mord

    Silvio war ein humorvoller, offener junger Mensch, der viel “unterwegs” war. So wird er von Freundinnen, die ihn kannten, beschrieben. Er engagierte sich in vielen Projekten der DDR-Opposition und in der linken Szene nach dem Mauerfall. Er gründete eine Druckerei, unterstützte bei Hausbesetzungen. Silvio engagierte sich selbstverwaltete Räume zu erschaffen. So besetzte er mit Freundinnen ein leerstehendes Haus in der Schreinerstraße 47 in Friedrichshain – die Villa Felix – vielen als “Schreina” bekannt. Außerdem war er Teil der Kirche von Unten (K.v.U.), einem wichtigen Anlauf- und Treffpunkt für alternative Menschen. Seine antifaschistischen Werte waren dabei ein steter Begleiter.

    Am Abend des 21.11.1992 war Silvio Meier mit drei Freundinnen auf dem Weg zu einer Party. Auf dem U-Bahnhof Samariterstraße trafen sie auf eine Gruppe junger Neonazis, von denen einige rechte Aufnäher trugen. Silvio Meier und seine Freundinnen stellten sie zur Rede und rissen einem der Faschos seinen »Ich bin stolz ein Deutscher zu sein«-Aufnäher von der Jacke. Durch den Streit hatten sie die letzte U-Bahn verpasst. Als sie den U-Bahnhof wieder verlassen wollten, wurden sie auf der Mittelebene von den Neonazis abgepasst. Diese stachen auf Silvio und seine Freundinnen ein. Silvio starb kurze Zeit später. Bereits am Tag nach der Tat richteten seine Freundinnen eine Mahnwache am U-Bahnhof Samariter Straße ein. Seit mehr als zehn Jahren erinnert auch eine Straße an Silvio Meier und ein Preis für Zivilcourage trägt seinen Namen. Seit Silvios Tod erinnert im U-Bahnhof eine Gedenktafel an ihn. Sie musste immer wieder gegen die Schändung von Nazis oder Demontagen durch die BVG verteidigt werden. Die Tafel gibt es heute noch und sie erinnert an Silvio – so wie die Mahnwache, die jedes Jahr an seinem Todestag dort stattfindet.

    …der Staat macht mit

    Das jährliche Gedenken an Silvio ist Mahnung und Aufruf zum Handeln, denn rechte Gewalt und ein System, das auf Ausbeutung beruht, existieren weiterhin fort. An der Tatsache, dass dieses System nicht für die Schwächsten eintritt und ihnen auch keine Gerechtigkeit verschaffen wird, hat sich nichts geändert.

    In einem Interview in der ost-linken Zeitschrift telegraph aus dem Dezember 1993 sagt Silvios ehemaliger Freund Dirk Moldt:

    “Es gehört zu unseren Erfahrungen, daß erlebte schreckliche Dinge niemals öffentlich aufgeklärt und die wahrhaft Schuldigen zur Verantwortung gezogen werden. Immer noch und wieder stehen wir ziemlich ohnmächtig den offiziellen Verlautbarungen der Mächtigen und ihrer Medien, den verschleppenden Polizeiermittlungen und den uninteressierten und falsch informierten Bürgern gegenüber, einer ganz miesen Ignoranz, auch wenn wir mit unserer Gegenöffentlichkeit teilweise Richtigstellungen erreichten.”

    Diese Ohnmachtserfahrung setzt sich für so viele bis heute fort.

    Die Verstrickungen von Staat und Nazis wurden, wie z.B. im Berliner Neukölln-Komplex, nie aufgeklärt. Dabei würden die zahlreichen Bedrohungen und Anschläge dieser Angriffsserie es gebieten zu ermitteln, was natürlich nicht klappt, wenn Beamte mit rechten Einstellungen als Ermittlungspersonen fungieren. Nicht mal die rechten Morde an Luke Holland und Burak Bektas sind es für Polizei und Justiz wert mit der korrekten Ermittlungsarbeit zu beginnen.

    Und im NSU-Prozess? Statt das Offensichtliche aufzugreifen und das gesamte Netzwerk aufzurollen, wird die Hauptschuld auf “das Trio” gelegt. Gegen Terrorhelferin Susann Eminger wird erst jetzt, 14 Jahre nach dem Auffliegen des NSU und 7 Jahre nach Ende des NSU-Prozesses, verhandelt. Die meisten Morde der Neonazi-Terrorzelle sind zum jetzigen Zeitpunkt jedoch verjährt und eine Verurteilung für deren Unterstützung unwahrscheinlich.
    Beate Zschäpe, ehemaliges Mitglied der NSU-Terrorzelle und enge Freundin der Familie Eminger, macht indes auf Aussteigerin, um ihre Haftzeit zu verkürzen und bekommt absurderweise sogar noch die Überführung in ein Aussteigerprogramm in Aussicht gestellt.

    Freiheit für alle Antifas

    Im krassen Gegensatz zu diesem Nazistreichelzoo, was der Prozess und die Ermittlungen im Zusammenhang mit dem NSU- oder Neukölln-Komplex waren, steht der staatliche Verfolgungseifer gegen Antifaschistinnen. Nur wenige Tage nach unserem Gedenken startet am 25. November der Prozess gegen Beschuldigte des “Antifa Ost”-Verfahrens. Auf der Anklagebank sitzen Menschen, die dem Terror der Faschisten nicht zugesehen haben. Vorgeworfen werden ihnen Angriffe auf militante Neonazis in Ostdeutschland. Wir erklären uns solidarisch mit den Angeklagten Antifaschistinnen, denn wir wissen, dass im Kampf gegen die Faschobanden und ihre Gewalt, als auch gegen die aufkommende Faschisierung, vom Staat keine Hilfe, sondern Mittäterschaft zu erwarten ist.

    Weil sich nichts ändert und selbst das, was an gesellschaftlichem Fortschritt errungen werden konnte, aktuell massiv angegriffen wird, müssen wir selbst für Gerechtigkeit kämpfen. Deshalb seid laut, wenn ihr Diskriminierung und Ungerechtigkeit beobachtet oder dieser ausgeliefert seid. Lasst uns vom Gefühl der Ohnmacht nicht betäuben lassen. Wir müssen uns verbünden, um der Vereinzelung zu entgehen, um uns gegenseitig Halt zu geben und uns den Angriffen auf uns und unsere Leben entgegenstellen zu können. Für ein besseres Morgen.

    Organisiert euch!
    Alle zusammen gegen den Faschismus!

    Wir freuen uns euch und eure Freund*innen am 21. November auf der Mahnwache zu sehen.

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    Nach der Mahnwache am 21. November 2025

    Beisammensein nach der Mahnwache
    19:30 Uhr | Schreina47

    Schreinerstr. 47, Friedrichshain
    Wie die letzten Jahre kommen wir in der Villa Felix, Silvios ehemaligen Haus, zusammen. Es wird Getränke und Raum für gemeinsamen Austausch geben.

    Demo: Habersaath bleibt!
    20:00 Uhr | Max-Joseph-Metzger Pl.
    S+U-Bhf. Wedding

    Solidemo für die bedrohte Hausbesetzung Habersaathstraße 40-48 in Mitte, die vor vier Jahren von Wohnungslosen und Aktivist*innen besetzt wurde. Die Häuser sind aktuell akut bedroht. Nach der Mahnwache für Silvio Meier wird es eine Anreise zur Demo geben, für die, die zur Demo wollen.

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    Aktionswochenende: 21. – 22. November 2025

    Sa. 22. November:
    Antifaschistische Demo & Konzert in Lichtenberg

    Bahnhof Lichtenberg
    14:00 Uhr | Konzert: Mit PTK & Sechser, Nausika, Flaiz, Kalaszniko
    15:30 Uhr | Demobeginn

    So. 23. November:
    Fahrt zum Gedenken in Mölln

    11.30 Uhr | U-Bahnhof Südstern
    Abfahrt 12:00 Uhr, Parkplatz Züllichauerstraße (https://soli-bus.org)

    Bustickets:

    15,00 Euro – Normalpreis (kostendeckend, wenn alle Busplätze voll sind)

    25,00 Euro – Solipreis (stabile Refinanzierung)  

    Bei den Veranstaltungen im Vorfeld des Wochenendes könnt ihr Bustickets kaufen.

    Außerdem gibt es Bustickets an folgenden Verkaufsstellen:

    BAIZ (Prenzlauer Berg)
    Schönhauser Allee 26A, 10435 Berlin
    Öffnungszeiten: 16:00 – 1:00/3:00 Uhr

    L5-Spätkauf (Neukölln)
    Öffnungszeiten: 12:00 – 0:00 Uhr
    L5 Spätverkauf 4, Lenaustraße 5, 12047 

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    Außerdem gibt es interessante Veranstaltungen im Vorfeld des Wochenendes.

    Infos dazu unter:
    www.keinvergebenkeinvergessen.noblogs.org
    www.berlin.niemandistvergessen.net